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  • Ländlerace am Slovakia Ring – Hitze, Herzblut & Hochspannung

    Ländlerace am Slovakia Ring – Hitze, Herzblut & Hochspannung

    Der Slovakia Ring hat wieder geliefert – und zwar alles: sengende Hitze, enge Zweikämpfe, lehrreiche Stunden in der Boxengasse und legendäre Abende unter Freunden.

    Bereits am ersten Tag stand das Langstreckenrennen zusammen mit Jonathan, Michael und Dominik an. Gemeinsam sind wir an den Start – stark gekämpft, viel riskiert und am Ende knapp Platz 4 geholt. Jonathan war in Topform und hat seine persönliche Bestzeit gleich mal deutlich nach unten gedrückt. Saubere Leistung! Ich selbst konnte leider nicht an meine bisherigen Zeiten anschließen – bei bis zu 50 Grad am Asphalt war der Kampf gegen die Uhr noch härter als sonst.

    In unserer Box war ordentlich was los – Dominik, Michael und Jonathan schraubten, analysierten und schwitzten Seite an Seite. Auch Gopp Martin war mit von der Partie, wie immer mit seiner ruhigen, konzentrierten Art. Und dann natürlich die beiden Raketen: Winsauer Anton und Franz – schnell, sauber, konstant – da konnte man sich einiges abschauen.

    Am zweiten Tag stand das Rookie-Rennen an. Leider verpatzte ich den Start, kam nicht richtig rein und konnte kein gutes Ergebnis einfahren – aber: das Gefühl auf dem Bike war besser, die Linien stimmten, die Reifen sahen gut aus. Nur die Rundenzeiten wollten nicht fallen. Trotzdem: Dranbleiben ist angesagt.

    Abseits der Strecke war der Zusammenhalt groß – viele gute Gespräche in der Box, ehrlicher Austausch, Schraubertipps, Witz und Racing-Spirit pur. Der letzte Abend war dann das Highlight: Jeder hat aus seinen Vorräten etwas beigesteuert, und gemeinsam wurde gekocht, gelacht, gegessen. Danach der legendäre Ausklang mit den „Wäldern“ – Debriefing auf Biertischhöhe. Plötzlich wusste jeder, wer in welchem Kombi, auf welchem Bike und unter welchem Helm steckt. Eine Szene wie aus einem Benzinfilm.

    Die Heimfahrt hatte dann noch ihre ganz eigene Geschichte – der Turbolader-Schlauch am Sutter Bus verabschiedete sich, aber zum Glück war Domink und wir für Anton und Franz gleich zur Stelle, reparierten den Schaden provisorisch und begleiteten sie sicher zur nächsten Werkstatt in Wien und anschliessend nach Hause. Racing-Family eben.

    Fazit: Ein Wochenende voller Leidenschaft, Freundschaft, Hitzeschlachten und Erlebnisse, die man nicht vergisst. Der nächste Trackday kommt bestimmt – und wir kommen wieder. Besser. Schneller. Zusammen.

  • Unbenannter Beitrag 175

    Fitness auf der Rennstrecke: Dein unterschätzter Wettbewerbsvorteil 

    Viele denken bei Rennstrecken-Performance zuerst an Setup, Reifen und Technik – aber unterschätzen dabei, was wirklich den Unterschied ausmacht: deine körperliche Fitness.

    Besonders Ausdauer spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, konstant schnell, präzise und sicher zu fahren.

    Warum Ausdauertraining?

    Auf der Strecke wirken hohe G-Kräfte auf deinen Körper. Hitze, Konzentration und Muskelanspannung fordern deinen gesamten Kreislauf – jede Runde.

    Ohne eine solide Grundlagenausdauer ermüdest du schneller, verlierst Präzision und triffst schlechtere Entscheidungen – genau dann, wenn es darauf ankommt.

    Ein fitter Fahrer bleibt fokussiert, hält die Körperspannung auch nach 20 oder 30 Minuten Hochbelastung stabil und kann am Limit agieren, während andere bereits abbauen.

    Was gute Ausdauer bewirkt:

    • Höhere Belastungsfähigkeit: Pulsbereiche von 160–180 bpm über 30–40 Minuten sind auf dem Motorrad oder im Auto keine Seltenheit – Ausdauer macht diese Belastung überhaupt erst möglich.
    • Bessere Konzentration: Ein starker Kreislauf versorgt dein Gehirn auch unter Stress optimal mit Sauerstoff – damit du blitzschnell reagieren kannst.
    • Saubere Technik bis zum Schluss: Körperliche Erschöpfung führt zu unsauberen Bewegungen – mit Ausdauertraining bleibst du kontrolliert und präzise.
    • Schnellere Regeneration: Auch zwischen Turns oder nach harten Sessions erholt sich ein austrainierter Körper deutlich schneller.

    Wie trainieren?

    • Grundlagenausdauer: Lange, lockere Einheiten wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen – mindestens 45–90 Minuten.
    • Intervalltraining: Kurze, intensive Belastungen mit Erholungsphasen – perfekt, um die Belastungsspitzen auf der Strecke zu simulieren.
    • Core- und Rumpfstabilität: Nicht vergessen – eine starke Körpermitte hilft dir, dein Bike oder Auto besser zu kontrollieren.

     

    Fitness ist keine Kür auf der Rennstrecke. Sie ist dein Fundament für echte Performance.

    Wer körperlich fit ist, fährt nicht nur schneller – sondern auch sicherer, konstanter und am Ende erfolgreicher.

    Jaja, ich weiß… und hadere selbst auch immer wieder mit meiner Motivation. Aber genau da fängt der Vorsprung an.

    #TrackFitness #Ausdauertraining #RacetrackReady #RacePerformance #FasterSaferStronger

  • Motorenfieber: Wenn Leidenschaft unter die Haut geht

    Motorenfieber: Wenn Leidenschaft unter die Haut geht

    Eigentlich wollte ich heute nur ein schnelles Bild von meinem aktuellen Projekt zeigen: Ein wunderschöner Yamaha R6-Motor auf dem Halter, ein echtes Kunstwerk aus Aluminium, Stahl und Präzision. Aber wenn ich davorstehe, Werkzeug in der Hand, komme ich einfach nicht drum herum – Motoren machen mich glücklich. Und manchmal verfolgen sie einen auch, auf eine ganz eigene Art.

    Dieser Motor hier hat Geschichte: Nach Julians unglücklichem Sturz auf der Rennstrecke war klar, dass da mehr passiert ist als ein bisschen Kratzer am Gehäuse. Der Aufschlag auf der Steuerkettenseite hat die Deckung verletzt und den Motorinneren geöffnet – und auf einer Rennstrecke bedeutet das: Erde, Kies, Dreck – überall. Der Plan: den Motor gründlich spülen, jedes Lager prüfen, die sensible Steuertriebseite neu aufbauen und alles wieder so zusammensetzen, dass er läuft wie am ersten Tag.

    Was mich immer wieder fasziniert: Wie unfassbar ausgeklügelt diese kleinen Hochdrehzahl-Motoren sind. Alles hat seinen Platz, alles ist bis ins Detail durchdacht. Jeder Bolzen, jede Führung, jede Ölbohrung dient einem Zweck. Und trotzdem bleibt es pure Emotion, wenn sich später die Drehzahl hochschraubt und der Motor brüllt, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

    Kaum ist dieser hier fertig, wartet schon der nächste Kandidat am Halter – still, fast ein wenig geduldig – nur darauf, wieder zum Leben erweckt zu werden. Der Moment, wenn ein Motor nach einer kompletten Revision das erste Mal wieder anspringt, ist für mich jedes Mal Gänsehaut. Und genau deshalb mach ich das.

  • Slovakiaring – Jagd nach den Sekunden, Schmerz und ein Podium

    Slovakiaring – Jagd nach den Sekunden, Schmerz und ein Podium

    Ein Wochenende voller Höhen und Tiefen – Geschwindigkeit, Schmerz, Adrenalin, und am Ende: ein Pokal, der keiner von uns auf der Rechnung hatte.

    Diesmal waren wir zu dritt unterwegs: Joni, Werner und ich. Natürlich wieder mit eigener Box – und wer uns kennt, weiß, dass wir da nicht nur schrauben, sondern auch schlafen. So gehört sich das. Kein Glamour, nur Benzin, Leidenschaft und das ewige Ziel: schneller zu werden.

    Freitag – Ernüchterung auf ganzer Linie

    Der Tag begann verheißungsvoll. Wetter gut, Strecke trocken, Bikes bereit. Ich wollte endlich meine 2:24 knacken – eine Zeit, die mich seit letztem Jahr verfolgt. Doch was kam, war das Gegenteil: kein Flow, keine Verbesserung. Stattdessen: Frust.

    Und dann Joni – wieder am Start – haut direkt zwei Sekunden unter seine 2024er Bestzeit raus. Eine Ansage. Doch das Glück hielt nicht lange: Beim Überrunden wurde er von einem Aprilia-Fahrer schlicht übersehen – Boom, Kollision. Das Bike beschädigt, Joni lädiert. Das Wochenende bekam seinen ersten Dämpfer.

    Samstag – Schmerzen, Sekunden, Strategie

    Joni biss sich durch. Trotz Schmerzen stand er in der Box und unterstützte uns – Respekt. Ich ging weiter auf Zeitenjagd. Die Strecke war voll, die Konkurrenz hart, die 1000er wie immer das Maß der Dinge. Aber irgendwie fühlte es sich besser an.

    Und dann kam der späte Nachmittag – der Moment, auf den wir uns eigentlich nur zum Spaß eingelassen hatten: 2h Endurance-Rennen, Open Class. Werner und ich, Team V01 „Unterschätzt aber schnell“. Ohne große Erwartungen, aber mit einer klaren Abmachung: pushen, aber sauber.

    Rennen – vom letzten Drittel aufs Podest

    Startplatz 32 von 36 – weit hinten. Doch was folgte, war eine kleine Sensation.

    Schlechter Start, aber konstante Pace, schnelle Übergaben. Wir überholten ein Bike nach dem anderen. Runde für Runde arbeiteten wir uns nach vorn – bis am Ende Platz 15 overall auf der Uhr stand – und Platz 3 in unserer Klasse.

    Der Moment auf dem Podium war surreal. Kein Plan, keine Strategie – einfach gefahren, was ging. Und plötzlich stehst du da, in der Abendsonne, mit Pokal in der Hand und Helm unterm Arm.

    Fazit?

    Manchmal sind es nicht die perfekten Rundenzeiten, die ein Rennwochenende unvergesslich machen. Es sind die Geschichten dahinter – Freundschaft, Kampfgeist, Schmerz, und der kleine Triumph, mit dem du nie gerechnet hättest.

  • Saisonstart am Pannoniaring – Schrauben, Schräglage und Curry vom feinsten

    Saisonstart am Pannoniaring – Schrauben, Schräglage und Curry vom feinsten

    Endlich wieder Rennstrecke! Von Freitag bis Sonntag ging’s mit Joni und Werner auf den Pannoniaring – erstes Event der Saison 2025. Wie immer: eigene Box, alles dabei. Wir haben gekocht, geschraubt, gegessen und direkt in der Box gepennt – das volle Racing-Feeling.

    Die Vorbereitung war top: Unsere Renner waren komplett gewartet. Joni hat an seiner R6 noch die Gabel serviciert – neue Dichtringe, Staubkappen und frisches Öl rein. Ich selbst war gespannt auf meinen neuen Quickshifter – das erste Mal mit am Bike. Die Reifen waren noch gut vom letzten Event 2024, also ready to race.

    Ein Highlight war der neu asphaltierte Bereich in Kurve 5 und 9. Wir waren natürlich neugierig, ob sich eine neue Linie ergibt – und ja, es fühlt sich definitiv anders an. Anfangs war es allerdings gar nicht so einfach, in den Flow zu kommen. Die Strecke war kalt, der Grip noch nicht perfekt. Und die erste Nacht? Richtig zapfig. Ohne unseren Heizlüfter wär’s hart geworden.

    Joni hat sich übers Wochenende klar gesteigert – saubere Linien, stabile Zeiten. Ich selbst hab eher an meiner Linienwahl gefeilt und weiß, da geht noch was. Der Quickshifter hat jedenfalls Potenzial, das spür ich.

    Und Werner? Der hat nicht nur die gute Laune, sondern auch Ruhe mitgebracht – war schön, ihn wieder dabei zu haben.

    Das Beste: Das komplette Wochenende lief unfallfrei und entspannt. Kein Drama, keine Stürze – einfach Motorradfahren mit Freunden, wie’s sein soll.

    Jetzt heißt’s: Nachbereiten, analysieren und ready machen für den nächsten Turn. Die Saison hat angefangen – und das richtig gut.

  • Caterham R500 – Motorschaden, Revision und Wiederauferstehung eines Trackday-Helden

    Es war im Oktober 2022, als mein Caterham R500 – ein echter Leichtbau-Rennwagen mit Rover K Series VHPD Motor, 1.8 Liter Hubraum, 230 PS bei 9300 U/min – zum letzten Mal auf der Strecke brüllte. Ein Trackday, wie er sein soll: Kurven, Grip, Adrenalin. Doch irgendwo zwischen den schnellen Rechtskurven und den wahnwitzigen Drehzahlen – das maximale Drehmoment liegt bei 8700 U/min – geschah das Unvermeidliche: Motorschaden. Zylinder 3, Pleuellagerschaden. Game over.

    Ein Moment der Stille – und viele offene Fragen

    Die Ursache? Zunächst unklar. War es zu wenig Öl? Tatsächlich hatte der Motor an diesem Tag mehr Öl verbraucht als gewöhnlich – ein rotes Tuch bei einem Hochdrehzahlmotor wie diesem. Oder lag es an der bekannten Schwachstelle der Rover VHPD-Serie? Spezialisten berichteten, dass bei der Serie öfter Schäden an den Lagerschalen und Kurbelwellen auftraten – oft schon im Neuzustand ersetzt. Und bei meinem K? Der Verdacht: eine modifizierte Kurbelwelle war zwar verbaut, aber noch mit den alten Lagerschalen. Eine tickende Zeitbombe.

    Der lange Weg zurück – eine Revision mit Herzblut

    Von Jänner 2023 bis Mai 2023 wartete ich auf die Teile – eine gefühlte Ewigkeit. Erst dann konnte die eigentliche Arbeit beginnen: messen, anpassen, montieren. Bis in den April 2024 zog sich die Revision, begleitet von Geduld, Rückschlägen – und Leidenschaft.

    Ein riesiger Dank gilt dabei Westermann Motorsport, die mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung am VHPD maßgeblich geholfen haben. Ebenso unverzichtbar: die KFZ-Werkstatt Lins aus Dünserberg, die mich durch jede Phase begleitet hat – mit Präzision, Fachverstand und einem offenen Ohr für jedes Detail.

    Was wurde gemacht?

    Die Liste der erneuerten und überarbeiteten Teile liest sich wie ein Liebesbrief an den Rennmotor:

    • Kurbelwelle instand gesetzt
    • Neue Pleuel und Kolben inklusive Kolbenringe
    • Neue Laufbuchsen (Liner)
    • Neue Ventilschaftdichtungen
    • Drei gebrochene Ventilfedern ersetzt
    • Ventile gereinigt, eingeschliffen und mit Plättchen exakt eingestellt
    • Neue Wasserpumpe
    • Neuer Zahnriemen
    • Neues Bellhouse
    • Neues Schwungrad und Kupplung

    Eine komplette Wiedergeburt. Jeder Handgriff ein Versprechen an den nächsten Trackday. Jeder neue Teil ein kleines Stück Hoffnung.

    Know-how teilen – für die Community

    Besonders geholfen hat mir die detaillierte Revisionsanleitung, die sowohl auf Deutsch als auch Englisch verfügbar ist – hier zum Download verlinkt. Sie ist ein wertvoller Begleiter für alle, die sich ebenfalls dem Abenteuer Rover K Series stellen.


    Fazit:

    Der Caterham R500 lebt wieder – stärker, präziser und voller Geschichte. Dieses Kapitel war kein Rückschlag, sondern ein Beweis: Leidenschaft und Durchhaltevermögen sind die wahren Treibstoffe für jeden Enthusiasten.

    Und wenn er das nächste Mal bei 9300 U/min durch die Gerade schreit, weiß ich: Jeder Moment, jede Stunde Werkstattzeit war es wert.